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JOSEPHINE GALLMEYER
27.11. 1838 - 3. 11. 1884

Die Musik Jacques Offenbachs aus Köln wurde zum wesentlichen und charakteristischen Bestandteil der Epoche des dritten Napoleon. Aus den Ballsälen der Pariser „Welt, in der man sich nicht langweilt", trat der freche „Cancan" seinen Siegeszug durch die Vergnügungsstätten Europas an und verdrängte auch in Wien den anmutig-liebenswürdigen Walzer.

Das Lustspiel wich der Posse, das Singspiel der Operette. In der Wiener Premiere von Offenbachs „Pariser Leben" feierte Josephine Gallmeyer, als die „fesche Pepi" die populärste Lokalsängerin der Donaustadt, ihren größten Triumph.

Sie stammte aus Leipzig; ihre Mutter, die Sängerin Tomaselli, hatte mit gutem Grund an ihrer Wiege gesummt: „Schlaf, Kindlein, schlaf; dein Vater ist ein Graf, dein Vater ist ein groß' Genie — ich fürchte nur, du siehst ihn nie. .."

Als Fünfzehnjährige debütierte Josephine in Brünn, dem „Sprungbrett" so vieler Großer der heiteren Muse; Hermannstadt und Temesvar waren weitere Stationen auf dem Wege in die Hauptstadt, die den „weiblichen Nestroy" mit offenen Armen aufnahm und — mit den Worten Bauernfelds - bald das „größte theatralische Genie Wiens" nannte.

Ihre elegante Wohnung in der Praterstraße, war im Plüsch- und Pleureusenstil des Malers Makart eingerichtet und galt als Treffpunkt der Wiener Lebewelt, wenn die schöne Hausherrin nicht gerade auf Gastspielreisen in Hamburg, Berlin, New York oder Philadelphia weilte.

Sie verdiente viel Geld, verbrauchte aber noch mehr; zu den ständigen Besuchern ihres Salons gehörte ein schlicht gekleideter Mann, der als einziger ohne Blumen zu erscheinen wagte. Das war der Gerichtsvollzieher.

Geldsorgen bedrückten die liebenswerte Frau noch auf dem Sterbebett; „Bis ich die rückständigen Steuern bezahlt hab', müßt ihr mich noch am Leben halten", ermahnte sie ihre Ärzte, „ich hätt' ja drüben keine Ruh, wenn das Finanzamt durch mich geschädigt wär' . . ."