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Kölner Prominente

Gerhard Richter

 
   

In zwei großen Ateliers in der Bismarckstraße 50 entstehen seine Bilder. Seit 1988 lebt Gerhard Richter in Köln: keine spektakulären Aktionen in der städtischen Öffentlichkeit, kaum Präsenz in der lokalen Kunst- und Kulturszene.

1932 in Dresden geboren, wachst er in der Oberlausitz auf, verläßt die Schule mit 16. Er zieht mit einer Theatergruppe durch die junge DDR, malt Bühnenbilder in Zittau, dann Spruchbänder und Embleme für einen volkseigenen Betrieb, der ihn 1952 an die Dresdener Kunstakademie delegiert.

Die handwerklich profunde Ausbildung schließt er 1957 als Diplom-Wandrnaler ab, mit einem 15 m langen Wandbild zum Thema "Lebensfreude". Seit seinem documenta-Besuch 1959 setzt sich Richter mit den vielfältigen Kunstströmungen der westlichen Welt auseinander.

Kurz vor dem Mauerbau 1961 zieht er das Leben in der Bundesrepublik der inneren Emigration vor. Von 1961 bis 1962 studiert er bei Karl Otto Götz an der Düsseldorfer Akademie. Dort lehrte er von 1971 bis 1994.

Malend reflektiert Richter die These vom Ende des Tafelbildes. Immer wieder nähert er sich der unlösbaren Dialektik zwischen der Sclbstrepräsentanz eines jeden Bildes und seinem Erscheinungscharakter in bezug auf eine Realität, die doch unverständlich und chaotisch bleibt.

In den Fotobildern seit den 60er Jahren: Auseinandersetzung mit dem authentischen Abbildungsanspruch der Fotografie: in den Farbtafeln ab 1966 und wenig später den Graubildern: pure Materialität, versperrte Welt; dann Spiegel: Minimierung der Selbstrepräsentanz des Bildes.

Die abstrakten Bilder seit 1976 sind "eine Analogie zum Unanschaulichen und Unverständlichen, das auf diese Weise Gestalt annehmen und verfügbar werden soll".

So uneinig die Kritiker, so begehrt sind Richters Bilder. Auf der internationalen Hitliste der zeitgenössischen Künstler rangiert er auf den ersten Plätzen.

2004 wurde durch einen Artikel im Berliner Tagesspiegel, der vor dem Hintergrund von Jürgen Schreibers „Ein Maler aus Deutschland“ erschien, ein tragischer Aspekt von Gerhard Richters Familiengeschichte bekannt: Seine Tante Marianne wurde 1945 im Rahmen der zweiten Phase der nationalsozialistischen „Euthanasie“, der Aktion Brandt, durch NS-Ärzte ermordet.

Richters späterer Schwiegervater Professor Heinrich Eufinger gehörte als SS-Obersturmbannführer und Verantwortlicher für die Zwangssterilisierungen in Dresden zu den Tätern. Beide sind von ihm mehrfach porträtiert worden, offenbar ohne dass Gerhard Richter diese Hintergründe bekannt waren.

Kölner Domfenster

Für die Südquerhausfassade des Kölner Doms entwarf der aus der evangelischen Kirche ausgetretene Atheist mit Hang zum Katholizismus 2006 ein 113 m² großes Fenster aus 11.500 Quadraten aus mundgeblasenem Echt-Antik-Glas in 72 unterschiedlichen Farben.

Die Idee geht zurück auf sein Werk „4096 Farben“ von 1974. Die Anordnung der einzelnen Farbflächen wird mittels eines Zufallsgenerators elektronisch generiert. Der Entwurf ist ein Geschenk Richters an den Kölner Dom, die Herstellungskosten betrugen etwa 400.000 Euro.

Das Fenster wurde am 25. August 2007 eingeweiht. Der Künstler Gerhard Richter wehrte sich gegen die Kritik des Kölner Erzbischofs Kardinal Meisner an dem von ihm gestalteten Domfenster. Meisner hatte das abstrakte Glasfenster als eher in eine Moschee oder in ein Gebetshaus passend kritisiert.

Der Kardinal hätte sich lieber ein Motiv gewünscht, auf dem die christlichen Märtyrer des 20. Jahrhunderts ins Bild gesetzt werden.

Richter betonte, dass er zum Islam überhaupt keine Beziehung habe und niemals für eine Moschee gearbeitet hätte. Er fühle sich als Spross des Christentums, der ohne den Glauben an eine höhere Macht oder etwas Unbegreifliches nicht leben könne.