Prominente aus dem Rheinland

Kölner Prominente:

Ernst Schwering (1886-1962)

Der am 15. November 1886 in Coesfeld geborene Westfale ist ein Stück Köln geworden. Dr. Ernst Schwering ist 1925 bei den Vorbereitungen der Kölner Jahrtausendausstellung dabei, zählt 1933 zu den ersten unehrenhaft aus der Verwaltung Entlassenen, übergibt nach dem Krieg eine von Köln gestiftete Orgel an die Stadt Hiroshima und teilt so die Licht- und Schattenseiten seiner Stadt.

Nach seinem Schulbesuch in Duron, Trier und Köln mit Abitur am Aposteln-Gymnasium 1906 studiert er in Bonn Jura, legt 1909 das Referendarexamen ab und erwirbt erste Berufspraxis in Andernach.

1910 tritt er in eine Kölner Rechtsanwaltspraxis ein. 1913 in Heidelberg promoviert, wird er 1915 Stadtassessor in der Kölner Stadtverwaltung, in der er u. a. in den Kriegswirtschaftlichen Abteilungen unter Konrad Adenauer arbeitet. 1920 wird er Stadidirektor, 1925 Direktor des Wohnungsamts, 1926 Beigeordneter und Leiter des Wohlfahrts- und Jugendamts.

Als Mitglied der Zentrumspartei (seit 1916) und ehemaliger Stadtverordneter (1924-1926) wird er nach der Machtergreifung der NSDAP aus der Stadtverwaltung entlassen und kommt im November 1933 als Rechtsanwalt beim Amts- und Landgericht unter. Ab 1936 war er Vorstandsvorsitzender des St. Marien-Hospitals.

1945 ernennt ihn die US-Besatzung zum Dezernenten des Amts für Allgemeine Verwaltung und der Abteilung Wohlfahrt im Gesundheitsamt. Im selben Jahr tritt er in die neu gegründete CDU ein. Im Sommer 1946 scheidet er aus der Verwaltung aus, wird aber im Oktober zum Stadtverordneten gewählt. Im Wechsel mit der SPD amtiert er 1948, 1950 und 1952-1956 als Oberbürgermeister sowie 1949, 1951 und 1956-1961 als Bürgermeister.

1950 wird er zudem Abgeordneter des Landtages, 1950-1955 und 1957/58 (Vize-)Präsident des Deutschen Städtetages sowie 1953-1961 Mitglied und Vorsitzender der Landschaftsversammlung.