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Christine Teusch (1888-1968)

 
   

1888 in Ehrenfeld geboren, von der katholischen Atmosphäre des Elternhauses nachhaltig geprägt, galt sie schon zu Lebzeiten als Personifizierung des rheinischen Katholizismus. Nach ihrer Schulzeit gingen die Zwillingsschwestern Christine und Käthe den "klassischen" Bildungsweg "höherer" Töchter.

Sie besuchten die Lehrerinnenbildungsanstalt der Kölner Königin-Luisen-Schule. Beide Schwestern gehörten zu den ersten Frauen in Preußen, die 1913 die Rektoren-Prüfung am Königlich-Preußischen Provinzial-schulkollegium in Koblenz ablegten.

Frühzeitig organisierte sich Christine Teusch zudem in katholischen Verbänden, denen sie zeitlebens treu blieb. 1915 erhielt sie die begehrte Festanstellung als Lehrerin in Köln. Der Erste Weltkrieg unterbrach ihre schulische Tätigkeit, sie wurde 1917 Leiterin der Frauenarbeitsnebenstelle Essen.

1918 warb sie Adam Stegerwald, der Generalsekretär der Christlichen Gewerkschaften, als Leiterin des neuzugründenden Frauenreferates seiner Organisation, und noch im gleichen Jahr engagierte sich Christine Teusch im Zentrum. Sie wurde als eine der wenigen weiblichen Zentrumsabgeordneten in die verfassungsgebende Weimarer Nationalversammlung und anschließend in den Reichstag gewählt.

Christine Teuscch war mit 31 Jahren das jüngste weibliche Mitglied ihrer Fraktion. 1933, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, mußte sie in den Schuldienst zurückkehren. Von ihrer neuen Dienststelle in Köln-Ehrenfeld wurde sie allerdings schon bald wieder versetzt. 1936 gelang es ihr mit Hilfe wohlmeinender Ärzte, eine Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand zu erreichen.

Fortan lebte sie in Köln bei ihrer Schwester in der "inneren Emigration". Chrisline Teusch stand auf der sogenannten "weißen Liste" untbelasteter deutscher Politiker. Schon im Oktober 1945 gehörte sie der von der britischen Militärregierung berufenen vierundzwanzigköpfigen ersten Kölner Stadtverordnetenversammlung an.

Auf der Ebene der Kommunalpolitik kehrte sie ins politische Leben zurück. Bald schon wechselte sie zur Landespolitik. Dem 1946 ernannten Landtag gehörte sie bereits als CDU-Abgeordnete an, ebenso dem ersten gewählten.

Ihr Arbeitsgebiet war nun nicht mehr die Sozial-, sondern die Bildungspolitik. 1947 wurde Christine Teusch gegen große Widerstände von politischer und kirchlicher Seite zur Kultusministerin in NRW ernannt, zur ersten Ministerin in Westdeutschland überhaupt. Sie blieb bis 1954 im Amt, in dem sie sich um den Wiederaufbau der kriegszerstörten Schulen, den Universitätsausbau, die Gründung der Studienstiftung des deutschen Volkes und des akademischen Austauschdienstes verdient machte.

Ihr letzter Versuch, 1958 noch einmal Kultusministerin zu werden, scheiterte an ihrer eigenen Fraktion, auch hier galt die Vertreterin eines überholten Bildungssystems als nicht mehr zeitgemäße politische Erscheinung. Nach insgesamt 35 Jahren parlamentarischer Tätigkeit zog sie sich 1966 ins Privatleben zurück, betrieb aber immer noch ihr Engagement in unzähligen katholischen Institutionen.

Eine eigene Wohnung hatte sie nie besessen: in Köln fand sie Unterkunft bei ihrer Schwester Käthe, in Berlin lebte sie in einem katholischen Hospital, als Abgeordnete des nordrheinwestfälischen Landtags und Ministerin bewohnte sie im Düsseldorfer Theresienhospital ein Zimmer, das sie auch als politische Pensionärin beibehielt.

Am 24. Oktober 1968 starb Christine Teusch. Begraben wurde sie auf Melaten.