 Prominente aus dem Rheinland
Mit dem Amtsantritt Carl Diems als Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln 1947 übernahm die Domstadt eine zentrale Rolle im Wiederaufbau des deutschen Sports.
Das internationale Ansehen Carl Diems und seines Freundes Peco Bauwens sorgten für eine beschleunigte Normalisierung des Sportbetriebs in Köln und in Westdeutschland.
Auch die Neugründungen des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland 1949 und der Deutschen Olympischen Gesellschaft 1951 beruhten u. a. auf der Initiative von Diem und Bauwens. Von 1949 bis 1954 stand Carl Diem als Sportreferent Bundeskanzler Adenauer zur Seite.
Diem war ein Mann der großen Entwürfe, einerlei, ob es dabei um das Reichsspielplatzgesetz, die allgemeine Sportpflicht, die tägliche Turnstunde, die Deutsche Hochschule für Leibesübungen oder die Internationale Olympische Akademie m Athen ging.
Als erster hauptamtlicher Sportfunktionär hatte Diem zeitlebens zahlreiche Schlüsselfunktionen inne, wodurch er den deutschen Sport zwischen 1900 und 1960 maßgeblich mitgestaltete. Der am 24. Juni 1882 in Würzburg als Sohn eines Textilkaufmanns geborene Diem gründete bereits mit 14 Jahren seinen ersten Verein in Berlin.
Als Journalist für eine Berliner Sportzeitung kam er bald mit dem Olympismus in Berührung. Mit seinen Ideen, z. B. zur Einführung des Waldlaufs oder zur Veranstaltung von Großstaffelläufen und Hallensportfesten, avancierte er zum bedeutendsten Organisator und Pädagogen des Sports der 20er Jahre.
1930 heiratete er die Pädagogin Liselott Bau, die sich vor allem für den Frauensport engagierte. 1967 übernahm sie die Leitung der Sporthochschule in Köln. Insbesondere Diems Funktion als Generalsekretär des Organisationskomitees der "Nazi-Olympiade 1936" entfachte eine bis heute andauernde Diskussion um die Person Carl Diems, die auch in Köln Anfang 1994 weite Kreise zog.
Dem Antrag auf Umbenennung des Carl-Diem-Wegs in Müngersdorf wurde nicht stattgegeben.
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